Befreie dich von Selbstzweifeln: Wie dir egal wird, was andere über dich denken

6. Juni 2023

Von Klein auf sind wir darauf bedacht, von Menschen in unserem Umfeld akzeptiert und gemocht zu werden. Es beginnt mit unseren Eltern oder ersten Bezugspersonen, geht dann weiter im Kindergarten, in der Schule und später im Arbeitsleben. Soziale Interaktionen bestimmen einen bedeutenden Teil unseres Lebens und so ist es nur natürlich, dass wir uns fragen, was andere Menschen über uns denken. Doch viel zu oft führt die Frage „Was denken die anderen über mich?“ zu Selbstzweifeln, Unsicherheit und auch Angst. 

Menschen sind soziale Wesen, daher ist es nur natürlich, dass die Meinung anderer einen Einfluss auf unser Selbstbild und Wohlbefinden haben. Wir sehnen uns nach Anerkennung von anderen und möchten von ihnen akzeptiert werden. Entsprechend kann negative Kritik und Ablehnung stark belastend sein, wodurch sich unsere Selbstzweifel verstärken können. 


Wenn du diesen Beitrag gelesen hast, weißt du, warum die Meinung anderer deine Gefühlswelt so stark beeinflussen kann und wie dir Selbstreflexion dabei hilft, dich auf gesunde Weise von Selbstzweifeln zu befreien.

Wie entsteht unser Selbstbild?


Wir neigen dazu, uns mit anderen zu vergleichen und uns gedanklich mit anderen zu messen. Dabei kann es passieren, dass sich daraus ein Selbstbild in unserem Kopf bildet das nichts mit der Realität zu tun hat.


Dieses „Kopfkino“ basiert meist auf vermeintlichen Meinungen anderer, die oft mit (ur-)alten Erinnerungen aus unserer Vergangenheit verknüpft sind. Auf dieser Basis konstruieren wir uns immer wieder aufs Neue eine imaginäre „Wahrheit“, obwohl diese gar nicht real ist. Das kann dann schnell zu Unsicherheit, Angst, Selbstzweifeln oder anderen destruktiven Gefühlen führen.

Tipp

Dieser gedankliche Prozess läuft meist komplett unbewusst ab. Bitte werte dich nicht dafür ab, wenn du dieses Muster in dir erkennen solltest. Es ist möglich dieses Selbstbild immer mehr an die Realität anzupassen. Lies weiter, wenn du wissen möchtest, wie das geht 🤗

Warum kann die Meinung anderer unsere Gefühlswelt so stark beeinflussen?


Um das zu verstehen, machen wir einen kurzen Abstecher in die Grundzüge der Evolution


Die Evolutionstheorie besagt, dass sich alle Arten im Laufe der Zeit an ihre Umwelt anpassen, um ihr Überleben und ihre Fortpflanzungschancen zu sichern. Aus diesem Grund spielen das soziale Ansehen und die Wahrnehmung durch andere eine wichtige Rolle, für das Überleben von Individuen. Daran hat sich bis heute noch nicht viel geändert.


Überträgt man diese Theorie auf die evolutionäre Psychologie, erkennt man, dass es in der Urzeit für Menschen überlebenswichtig war in Gruppen zu leben und zu kooperieren. Die Gruppe versorgte einander mit Nahrung und schützte sich gegenseitig vor Raubtieren (der berühmte Säbelzahntiger mit seinen hungrigen Freunden). Und weil es Tinder & Co. damals noch nicht gab, waren Fortpflanzungspartner*innen in der Gruppe auch leichter zu finden 😉

Stell dir vor, jemand hätte damals einen Streit mit dem Oberhaupt der Gruppe angezettelt und wäre dadurch in Missgunst der anderen Mitglieder geraten. Statt mit einer Einzelperson mitzuhalten, hätten sich alle mit dem Oberhaupt solidarisiert und den Störenfried aus ihrer Gruppe ausgeschlossen. Unter den damaligen Bedingungen wäre diese einzelne Person kaum in der Lage gewesen, sich allein zu versorgen oder vor wilden Tieren zu schützen. Das hätte dann im schlimmsten Fall seinen*ihren Tod bedeutet.


Also war es wichtig, unnötige Konflikte zu jedem Preis zu vermeiden und sich der Meinung der anderen anzupassen. Diese Gruppendynamik, kann man auch heute noch beobachten. Aber warum ist das so?

Alle diese Grundzüge sind noch ganz tief in unserem Gehirn (Stichwort: limbisches System = u.a. für Emotionen zuständig) verankert. Die Frage „Was denken andere über mich?“ kannst du also als Überbleibsel aus der Urzeit ansehen. Ein Überbleibsel, das unsere Position in der sozialen Gemeinschaft stärken soll, damit unser Überleben gesichert wird und von unseren Emotionen gesteuert wird.


Da wir uns heute – glücklicherweise – nicht mehr vor Säbelzahntigern schützen müssen, ist dieses Überlebenskonzept längst überholt. Aber da das nächste Update unseres Gehirns noch aussteht, hat es immer noch Auswirkungen auf uns und unser Verhalten. 

Macht sich jede*r Gedanken darüber, was andere über ihn*sie denken?


Meinen Beobachtungen nach, hängt es stark damit zusammen, welche Erfahrungen wir in unserer frühsten Kindheit gemacht haben. Auch Fähigkeiten zur Empathie und zum Perspektivwechsel können eine Rolle spielen. Das bedeutet, dass sich nicht jede*r darum sorgt oder davon beeinflussen lässt was andere Menschen über ihn*sie denken.


Wenn wir als Kind oft aus Gruppen ausgestoßen oder abgelehnt wurden, sei es von anderen Kindern, Bezugspersonen, wie unseren Eltern, Geschwistern, Erzieher*innen oder Lehrer*innen, neigen wir meist dazu uns überdurchschnittlich viele Gedanken über die Meinungen anderer zu machen.


Wenn wir diese negativen Erfahrungen als Kind nicht gemacht haben, ist es wahrscheinlicher, dass wir uns keine oder nur wenige Gedanken darum machen, was andere über uns denken. Dabei hilft es beispielsweise, wenn wir in einem bestärkenden Umfeld aufgewachsen sind oder unsere Persönlichkeitsstruktur von Natur aus resilienter ist.

Zu Recherchezwecken habe ich meinen Partner gefragt, ob er sich jemals Gedanken darüber gemacht hat, was andere über ihn denken. Er sagte: „Nein, nicht, dass ich wüsste. Mir ist egal, was andere über mich denken, weil ich bin, wie ich bin und die anderen sind, wie sie sind. Da gibt’s nichts, was verändert werden muss. Wenn mich jemand nicht mag, ist das sein Pech.“ – So kann man das also auch betrachten 😁


Im Gegensatz zu meinem Partner, habe ich mich, besonders als Kind und Jugendliche, sehr lange damit beschäftigt, was andere über mich denken. Lange habe ich versucht mich anzupassen, um irgendwie dazuzugehören. Dennoch fühlte ich mich immer anders als die anderen.


Speziell äußerte sich das im Kindergarten und meiner Grundschulzeit. Ich war eher eine Einzelgängerin und hatte nur wenige Freund*innen. Im Teenageralter erwachte dann meine rebellische Ader, mit der ich versuchte, meine Andersartigkeit mehr auszuleben und mich weniger um die Meinung anderer zu kümmern.

Aus psychologischer Sicht könnte man das sicher auch als Vermeidungsstrategie deuten, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen 😉

Wie kannst du lernen dein Selbstbild von der Meinung anderer zu trennen?


Selbstreflexion und Selbstbewusstsein als Schlüssel

Anstatt dich ausschließlich auf die Meinung anderer zu verlassen, ist es wichtig, dass du eine innere Verbindung zu dir selbst herstellst. Hierbei spielt auch deine Intuition eine große Rolle!


Indem du deine eigenen Stärken und Schwächen kennst und weißt, welche Werte du vertrittst, kannst du dein Selbstvertrauen stärken und eine stabile Basis für dein Selbstbewusstsein bauen. Sobald du weißt, was dich ausmacht und was du gut kannst, kann dich die Meinung anderer nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen.


Selbstzweifel durch offene Kommunikation überwinden


Spekulationen und Vermutungen

Es ist leicht, sich in den Spekulationen und Vermutungen über die Meinung anderer zu verlieren. Häufig interpretieren wir viel mehr in die Blicke oder Seufzer anderer Personen, als tatsächlich dahintersteckt. Da kommen dann schnell Gedanken auf wie: „Ist sie genervt von mir?“ oder „Habe ich gerade was Falsches gemacht/gesagt?“.


Statt sich also von Annahmen leiten zu lassen, kann es hilfreich sein, ein Gespräch mit dem Gegenüber zu suchen. 

Tipp

Achte darauf, liebevoll zu kommunizieren und dich nicht von deiner Interpretation und deinen Emotionen steuern zu lassen. Da die Betonung hier den Unterschied macht ist es wichtig, dass möglichst kein vorwurfsvoller oder fordernder Ton mitschwingt. 


Formulierungsvorschläge:

  • Ich habe gerade wahrgenommen, dass du geseufzt hast. Magst du mit mir teilen, womit das zusammenhing?


  • Ich habe gerade wahrgenommen, dass du die Augen verdreht hast. Würdest du mir bitte erklären, womit das zusammenhing?


  • Magst du mir erklären, was dein Blick gerade bedeutet hat?


  • Magst du mit mir erzählen, worüber du gerade nachgedacht hast, als du so geschaut hast?“ 


Das bedarf Übung, keine Frage. Gib dir selbst (und auch anderen) die Chance neue positive Erfahrungen zu machen und zu sehen, dass dich dein Gegenüber gar nicht ablehnt oder doof findet 🤗

Lass dich nicht von Interpretationen auf deinem Weg ausbremsen

Diese Spekulationen und Interpretationen bremsen uns auch gerne aus, wenn wir neue Wege einschlagen möchten. Plötzlich kommen Gedanken auf wie:

  • Was ist, wenn sich niemand für mich/meine Idee interessiert?“ oder


  • Was ist, wenn meine Kollegin Lisa sieht, dass ich jetzt auch auf Instagram unterwegs bin?

Tipp

Halte gerne im Hinterkopf, dass dein Gegenüber meist sehr viel mehr mit sich selbst und seinen eigenen Gedanken beschäftigt ist als mit dir. Vielleicht möchtest du dir ein kleines Mantra ausdenken, das dich dabei unterstützt diese Gedanken zu unterbrechen.


Beispiele:

  • "Meine Meinung/Idee ist auch wichtig."
  • "Es gibt Menschen, die auf meine Idee warten. Ich kenne diese Menschen nur noch nicht."


Alternativ kannst du dich auch fragen: "Wie wichtig ist mir die Meinung von meiner Kollegin Lisa?" oder "Möchte ich mich von Lisas Meinung beeinflussen lassen?"

Ist sie schon an dem Punkt an den du hinmöchtest und fungiert sie als dein Vorbild? Wenn nicht, darfst du ihre (vermeintliche) Meinung gerne ignorieren 🤗

Suche das offene Gespräch

Offene und ehrliche Gespräche mit Freund*innen, Familienmitgliedern, vertrauenswürdigen Kolleg*innen oder sogar einem*einer Coach oder Berater*in können dir helfen. Dadurch kannst du ein realistischeres Bild davon erhalten, wie du wirklich von anderen wahrgenommen wirst. Unsere Selbstwahrnehmung weicht nämlich gerne von der tatsächlichen Fremdwahrnehmung ab.


Im Empowerment-Coaching lernst du außerdem emotionale Reaktionen zu erkennen, sie zu hinterfragen und umzuprogrammieren. Das hilft dir dabei, dich nicht mehr von deinen Gefühlen steuern zu lassen und mutig für dich und deine Wünsche loszugehen.

Kontrolle loslassen und Grenzen deines Einflusses akzeptieren

Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nicht jeden Menschen zufriedenstellen können. Jeder Mensch bringt seine eigenen Erwartungen, Vorlieben und Meinungen mit. Diese kannst du nur bedingt beeinflussen.


Indem du lernst dir selbst mit Respekt zu begegnen, dich wertzuschätzen und deine Einzigartigkeit zu akzeptieren, wird es dir helfen, dich von dem Druck, es allen recht machen zu wollen, zu befreien.


Du darfst dich darauf konzentrieren, deinen eigenen Weg zu gehen, deine Individualität auszuleben und damit deinem Herzen zu folgen. Unabhängig von dem, was andere vielleicht darüber denken könnten 🤗

Mein Fazit zur Macht der Meinung anderer


Die Frage „Was denken die anderen über mich?“ wird uns auf unserem Weg wahrscheinlich immer mal wieder begegnen. Je mehr wir uns mit gesunder Selbstreflexion beschäftigen und unser Selbstvertrauen sowie Selbstbewusstsein aufbauen, werden wir lernen, uns unabhängiger von der Meinung anderer zu machen. Dadurch wird sie immer mehr die Macht über uns verlieren.


Jeder Mensch ist einzigartig und hat individuelle Qualitäten und Talente.


Mit Hilfe von Persönlichkeitsentwicklung und Coaching kannst du lernen ein tieferes Verständnis für dich selbst zu entwickeln. Dadurch wächst nicht nur dein Verständnis für dich und deine Qualitäten, sondern auch für die Qualitäten und Verhaltensweisen anderer.


Letztendlich liegt es in unserer eigenen Hand, unser eigenes Glück und Selbstwertgefühl zu gestalten und unsere wahre Identität zu leben. Lass dich nicht länger von der vermeintlichen Meinung anderer ausbremsen. 💪


Deine Tatjana

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Tatjana Brandt | Intuition & Empowerment Coach

Tatjana Brandt

Ich bin zertifizierter Intuition & Empowerment Coach und gemeinsam finden wir deinen individuellen Weg, der im Einklang mit deiner Intuition und deinen Herzenswünschen steht.


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